Hyperhidrose Psyche

Hyperhidrose Psyche

Wieso Hyperhidrose sehr auf die eigene Psyche geht und eine soziale Phobie, Isolation und Depressionen auslösen können

Peinliche Krankheit

Die Krankheit Hyperhidrose ist eine peinliche Krankheit. Damit ist gemeint, dass man bei Schweißausbrüchen Scham empfindet. Der Grund, warum Menschen sich schämen bei starkem Schwitzen ist ganz einfach. Schwitzen wird von der Gesellschaft als rein hygienisches Problem kategorisiert. Folge daraus ist, dass Betroffene den Handschlag verweigern, aufgrund starkem Schwitzen an den Händen. An dieser Stelle gilt man als unhöflich oder unfreundlich und macht erste Schritte, um wichtige Kontakte zu verlieren.

„Teufelskreis Hyperhidrose“

Zu den äußeren Einschränkungen kommen im zweiten Schritt unangenehme Gerüche hinzu, die weitere negative Folgen mit sich bringt. Menschen meiden die Nähe zur eigenen Person, wechseln in öffentlichen Verkehrsmitteln ihre Sitzposition.

Alleine der Gedanke an peinliche Situationen, in denen man wieder anfängt zu Schwitzen, führt zu einer angeregten Schweißproduktion. Sobald das starke Schwitzen eingetreten ist, folgt die Scham, die das eigene Schwitzen um ein weiteres unterstützt. Wer einmal in diesem Teufelskreis gefangen ist, der wird nur umso mehr Schwitzen.

Der Alltag eines Vielschwitzers

Krankhaftes Schwitzen beginnt bereits im frühen morgen, wo einen die Einschränkung der eigenen Kleidungswahl immer wieder an das Problem erinnert. Mit Schwarz und Weiß kann man Schweißflecken sehr gut kaschieren. Betroffene werden sehr kreativ und fangen an mehrere Shirts übereinander zu ziehen, bzw.  Wechselklamotten einzupacken.

Der morgendliche Kaffee erregt das vegetative Nervensystem. Bis man beim Arbeitsplatz angekommen ist, sind die Klamotten auch schon vollgeschwitzt. Für das heutige Meeting wurde ein Handverband angelegt, um den Handschlag clever zu umschiffen. In der Pause geht’s dann ab auf die Toilette, um die Achseln mit einem Haarföhn zu trocken.

Fakt ist, Studien haben belegt, dass die Lebensqualität von Vielschwitzern stark eingeschränkt ist. Im Vergleich mit Schuppenflechte oder Neurodemitis hat sich herausgestellt, dass die Ursachen von Schwitzen deutlich stärker ausfallen.

Soziale Konsequenzen

Es ist nicht selten, dass die Angst vor sozialen Kontakten eine Folge der Hyperhidrose ist. Die Scham vor weiteren Schweißausbrüchen und den negativen Reaktionen vom Umfeld, sei es direkt oder indirekt schmälern das eigene Selbstbewusstsein. Im schlimmsten Fall reduzieren sich die eigenen Kontakte, was zu einer vollkommenen Isolation führen kann.